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Eintrag Nr. 1228

„Mit der Entscheidung gegen die Impfung gefährde ich nicht nur mich, sondern auch andere.“

 „[...] Kirche in dieser Welt bedeutet zur Zeit eine unter Corona-Joch. In einem Interview sagten Sie, Impfen sei Pflicht. Wie würden Sie versuchen, Impfgegner:innen davon zu überzeugen?

Indem ich nicht müde werde zu sagen, dass kein Mensch alleine in dieser Welt lebt. Wir sind soziale Wesen und in eine Gemeinschaft gestellt. Und deshalb sollte mein Eigenwohl gut abgewogen sein gegen die Verpflichtung, die ich in der Gemeinschaft habe. Mit der Entscheidung gegen die Impfung gefährde ich nicht nur mich, sondern auch andere. Unsere individuellen Entscheidungen leben davon, dass sie in das Gemeinwohl eingebettet sind.

Geht es um Nächstenliebe?

Ich würde den Akzent anders setzen. Nächstenliebe hat ein weites Herz. Beim Thema Corona bin ich eher mit der Vernunft unterwegs. Wenn wir in einer Gemeinschaft leben, ist es meine Pflicht und im Sinne des guten Zusammenlebens auch vernünftig, das Wohl meines Nächsten im Blick zu haben. So kann auch Hoffnung konkret werden: Denn die Hoffnung auf die Überwindung der Pandemie und ein gutes menschliches Zusammenleben ist kein Gegensatz zu unserem vernünftigen Handeln, sondern geht mit ihm Hand in Hand.

Wären Sie denn für eine Impfpflicht?

Nach meiner Erfahrung erzeugt man mit Pflicht und Zwang eher Widerstand. Ich werbe für das Impfen. Die Kontaktbeschränkungen, die es vielerorts für Ungeimpfte gibt, senden ja schon ein deutliches Signal.“