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Eintrag Nr. 697

„Kardinal Marx befürwortet allgemeine Impfpflicht“

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx zeigt sich in der Corona-Krise offen für eine allgemeine Impfpflicht. Dies sei aber „letztlich eine politische Entscheidung“, sagte Marx dem „Münchner Merkur“. Um die Spaltung der Gesellschaft zu überwinden, werde es „mehr brauchen“.

Der Münchner Erzbischof äußerte sich „schockiert" über „diese ungute Mixtur" aggressiver Impfgegner und Corona-Leugner, „aufgepeitscht durch Fake News, Verschwörungstheoretiker und Populisten“. Marx mahnte auf allen Seiten einen sachlicheren und respektvolleren Ton in der Debatte an. „Unsere Gesellschaft muss ja gemeinsam vorgehen und umfassende Antworten finden.“

Der Kardinal wies zugleich darauf hin, dass die Freiwilligkeit nicht zu hinreichend vielen Impfungen geführt habe, „um die besonders Schwachen besser zu schützen, unser Gesundheitssystem verlässlich vor Überlastung zu bewahren und letztlich die Freiheit aller" zu gewährleisten. „Aber Freiheit gibt es nicht ohne Gerechtigkeit und Solidarität, also ohne den Blick auf alle und das Gemeinwohl.“ Deshalb müsse man in dieser schwierigen Frage gut differenzieren und Positionen verbinden. Menschen dürften nicht pauschal verurteilt werden.